Nach dem Richtfest muss das Dach gedeckt werden. Der dafür nötige Dachstuhl wurde bereits vom Zimmermann errichtet. Die weiteren Arbeiten am Dach unterliegen nun dem Dachdecker und Spengler.

Die klassischen Arbeiten des Dachdeckers

Auf den Dachstuhl wird vom Dachdecker erst die Lattung angebracht und dann erfolgt das Decken mit den Ziegeln. Hierbei ist es in dem Handwerk auch üblich, dass Wärmedämmung und die Dampfsperre gleich installiert werden. Beim Dachdecken kann ein Dachdecker nicht nur Ziegel, sondern auch Schieferplatten oder Metallelemente verarbeiten. Der klassische Spengler war in alten Zeiten dafür verantwortlich, die Schornsteine und Erker wasserdicht mit dem gedeckten Dach zu verbinden. Außerdem gehörte die Montage der Regenrinnen zu seinen Aufgaben. Auch eine Traufe musste damals extra an das Dach angebunden werden, was ebenfalls in den Aufgabenbereich des Spenglers fiel. Es wurden also drei Berufe gebraucht, um ein Dach zu errichten.

Moderne Zeiten und alles ist anders

Die einzelnen Berufe, die in ganz alten Zeiten gebraucht wurden, um Dächer zu bauen und zu decken, sind heute nicht mehr klar abgegrenzt. Die meisten Handwerksbetriebe bieten in der Regel einen Komplettservice an. Sie erstellen den Dachstuhl und decken das Dach dann nach Kundenwunsch.

Die mittlerweile recht ähnliche Ausbildung der einst einzelnen Berufe hat zu dieser Entwicklung geführt. Hinzu kommt noch, dass die Industrie schon viele Module anbietet, die die Berufsgrenzen weiter verschwimmen lassen. Ein guter Dachdecker, welcher beispielsweise bei Unternehmen wie der Lang GesmbH angestellt ist, beherrscht auch die Arbeiten des Spenglers.

Es wird jedoch selten aufgeführt, dass es sich um einen Meisterbetrieb für alle Arbeiten handelt. Streng genommen müssten fast alle Betriebe den Titel "Dachdecker und Spengler" tragen.

Für den Laien ist die einstige Trennung der Berufe schon lange nicht mehr geläufig. Die Trennung entstammt dem Mittelalter und ist so ein Ergebnis der Zünfte im Handwerksbereich. Bei den Zimmerleuten ist die Zunft auch heute noch ein Bestandteil des gesamten Berufszweiges.

Wichtige Fragen an den Dachdecker

Soll für ein neues Haus das Dach gebaut werden, lohnt es zu fragen, ob alle Arbeiten von einem Betrieb ausgeführt werden. Denn oft werden Zimmerleute und Spengler als Subunternehmer eingesetzt.

Das führt dann zu einer Erhöhung der Kosten. Ein guter Dachdecker sollte in der heutigen Zeit dazu in der Lage sein, alle Arbeiten mit seinen eigenen Handwerkern auszuführen. Es lohnt sich immer vor Auftragsvergabe genau nach der Aufteilung der Arbeiten zu fragen.

Auch bei der Beseitigung von Baumängeln kann das von Vorteil sein. Ein Fachbetrieb, der alle Arbeiten selbst ausführt, kann keine Fehler auf Subunternehmen abwälzen. Erst genau nachfragen, dann beauftragen.